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Der alte Landkreis Königsberg/Neumark
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Königsberg in der Neumark (Chojna) |
Das Stadtbild von Königsberg (Chojna), einst der Stolz des ganzen Königsberger Kreises, hatte ein markantes Gepräge
von hohem kulturhistorischem Wert. Es war vor der fast völligen Zerstörung im Jahre 1945 von mittelalterlichen Bauten
wie der Stadtmauer, den beiden prächtigen Tortürmen des Schwedter und der Bernickower Tores, dem spätgotischen
Rathaus mit seinen reich verzierten Giebeln, dem ehemaligen Augustiner-Eremitenkloster und der imposanten
Marienkirche geprägt. Noch heute sind wesentliche Teile der Stadtmauer mitsamt den beiden Tortürmen und einigen
Wiekhäusern erhalten. Das Rathaus, das gegen Kriegsende in Schutt und Asche sank, erstrahlt wieder in alter Schönheit.
Seit einigen Jahren arbeitet man am Wiederaufbau der Marienkirche, der gute Fortschritte macht. Das Vorhaben wird
von einer deutsch-polnischen Stiftung getragen und von einem Förderverein, der Stadtverwaltung, der Kirchengemeinde
und der Wojewodschaftsverwaltung tatkräftig unterstützt.
Die Kreisstadt Königsberg, an dem Flüsschen Rörike gelegen, wurde 1244 erstmals urkundlich erwähnt und 1267 bereits
als "civitas" (Stadt) bezeichnet. Im Mittelalter war Königsberg eine wohlhabende Stadt, wovon die Backsteinbauten aus
jener Zeit künden. Gegründet wurde sie wohl vom pommerschen Herzog Barnim I. und kam bald danach zu
Brandenburg. 1939 hatte die Stadt nicht mehr als 6.767 Einwohner. Trotz des
Eisenbahnanschlusses im Jahre 1877
blieb die wirtschaftliche Bedeutung in der Neuzeit eher bescheiden. Von den schweren Kriegszerstörungen hat sich das
städtische Erscheinungsbild bis heute nicht erholen können.
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