|
|
Aktuelles |
|
Abschied vom Deichgrafen
In diesen Tagen müssen wir Abschied nehmen von Dipl.-Ing. Hans-Peter Trömel, der uns am 11. Januar 2024 für immer verlassen hat. Aus Riesa stammend kam
er 1959 nach Bad Freienwalde und absolvierte hier eine Lehre als Wasserbaufacharbeiter. Anschließend studierte er in Magdeburg und Dresden, wo er an der
Technischen Universität den Abschluss als Diplom-Ingenieur für Wasserwirtschaft erwarb. Die längste Zeit seines Berufslebens wirkte er als Flussbereichsleiter
für den Flussbereich Bad Freienwalde, zu dem das gesamte Oderbruch gehörte. Nach der Wiedervereinigung erfüllte er die gleichen Aufgaben, nur dass seine
Dienstbezeichnung ab 1992 "Leiter der Nebenstelle Bad Freienwalde (Oder) des Landesumweltamtes Potsdam" lautete. Seine Arbeitsstätte war und blieb bis
zum Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2006 das Deichhaus in der Bad Freienwalder Goethestraße. Große Verdienste erwarb er sich während der Oderflut
im Sommer 1997, als er entscheidend dazu beitrug, eine drohende Überschwemmungskatastrophe zu verhindern. Dafür verlieh ihm Bundespräsident Roman Herzog
am 7. Juli 1998 das Verdienstkreuz am Band des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In jenen Tagen, in denen er sich höchstes Ansehen in der
Öffentlichkeit erwarb, legte man ihm den inoffiziellen Ehrentitel "Deichgraf" bei, auf den er stolz war.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte er sich jahrelang als SPD-Stadtverordneter für die Interessen unserer Kurstadt, war ehrenamtlich für den
Natur- und Umweltschutz in unserer Heimat tätig und betreute den Geologischen Lehrpfad in Altranft. Außerdem gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des
Oberbarnimer Kulturvereins und war seit 1990 dessen stellvertretender Vereinsvorsitzender.
Schon seit Anfang der 1970er Jahre wirkte er im Beirat des Oderlandmuseums mit, weil er sich für die Geschichte des Oderbruchs interessierte, über die
er viele interessante Beiträge im Bad Freienwalder Heimatkalender veröffentlichte. Bis zuletzt war er auch Mitglied in dessen Redaktionskollegium.
Seit 2004 wirkte er als Vorsitzender des Stiftungsrates der Albert Heyde Stiftung, deren Entwicklung er maßgeblich förderte. Als aktives Mitglied im
Museumsbeirat, später Freundeskreis des Oderlandmuseums, unterstützte er ein halbes Jahrhundert lang mit seinen fundierten Kenntnissen aus Natur und
Geschichte die Arbeit des Museums. Mit seinem Tod verlieren die Stiftung und das Oderlandmuseum einen treuen Freund, der allseits beliebt war und uns
in seiner zugewandten Art stets hilfreich zur Seite stand. Voller Dankbarkeit werden wir das Andenken an ihn wachhalten.
Ein ausführlicher Nachruf wird in der nächsten Ausgabe des Bad Freienwalder Heimatkalenders für 2025 veröffentlicht.
Im Namen der Stiftung: Reinhard Kampmann, Ralf Lehmann, Hartmut Raeck, Veronika Nawin und Reinhard Schmook
|
Text: R. Schmook, Foto: H. Lauter
|
10.11.2023 - Bad Freienwalder Heimatkalender 2024 vorgestellt
In Anwesenheit der meisten Autoren und einiger interessierter Heimatfreunde hat die Albert Heyde Stiftung am Freitag, dem 10. November,
im Teehäuschen den neuen Bad Freienwalder Heimatkalender für 2024 vorgestellt. Der nun schon 68. Jahrgang bietet eine breite Palette regionalgeschichtlicher,
naturkundlicher und gegenwartsbezogener Themen, denen sich die Mitwirkenden gewidmet haben. Insgesamt sind es 28 Beiträge geworden, die wie immer
ehrenamtlich beigesteuert wurden und viel Neues enthalten, auch manche Überraschung. Zu Gast war der Historiker Tomas Unglaube aus Reinbek bei Hamburg,
der sich intensiv mit der Lebensgeschichte von Hermann Körner, einem aktiven Nationalsozialisten, beschäftigt. Derzeit recherchiert er im Oderlandmuseum
anhand des Oberbarnimer Kreisblattes, der damaligen Regionalzeitung, auf den Spuren Körners, der seit 1933 Bürgermeister in Werneuchen war, dann von 1939
bis 1945 in Küstrin. Während des Entnazifizierungsverfahrens in der britischen Besatzungszone hat er mehrfach gelogen und seine Karriere als Naziaktivist
und Amtsträger verschleiert. Als er 1951 Bürgermeister von Reinbek wurde, galt er als entlastet.
Neben geschichtlichen Themen enthält der neue Heimatkalender auch Berichte über die Einweihung des neuen Schiffshebewerkes Niederfinow und über die
Feier zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des Bad Freienwalder Wintersportvereins (Udo Schonert). Mit großartigen Fotos angereichert präsentieren sich die
Aufsätze über die vom Aussterben bedrohte Wiesenweihe (Detlef Malchow) und über Mummeln und andere Seerosenarten unserer Heimat (Prof. Antje Stöckmann).
Das Redaktionsteam arbeitet schon an der nächsten Ausgabe für 2025 und lädt alle interessierten Heimatfreunde ein, sich mit einem eigenen Beitrag
daran zu beteiligen.
|
Abb.: Autorinnen und Autoren sowie die beiden Grafikerinnen des Findling-Verlages.
Text: R. Schmook, Foto: H. Lauter
|
| |